Weggehen ist möglich!
Wir unterstützen Sie dabei.

Im Frauenhaus finden körperlich oder seelisch
misshandelte oder bedrohte Frauen und Ihre Kinder
Schutz, Unterstützung und Beratung.
gefördert vom Land
Niedersachsen und dem
Landkreis Nienburg/Weser

Das Frauenhaus Nienburg ist für schutzsuchende Frauen
an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr erreichbar.

Macht Ihnen Ihr Partner das Leben unerträglich?
Leben Sie in einer Atmosphäre der Angst und Gewalt?
Leiden auch Ihre Kinder?
Wollen Sie dieser Situation entkommen?

Zögern Sie nicht! Rufen Sie uns an.
Wir informieren und beraten Sie gerne!

Wir, alle Mitarbeiterinnen des Frauenhauses, unterliegen der Schweigepflicht.
Wir geben keine Auskunft über Frauen und Kinder an Dritte weiter.

05021 2424

Was ist zu tun?

Nehmen Sie mit dem Frauenhaus Kontakt auf: 05021 2424. Bei uns finden Sie mit Ihren Kindern – unabhängig von Ihrer Herkunft, Religionszugehörigkeit und finanziellen Situation – eine Zuflucht. Sie bleiben solange, wie Sie es brauchen.

Wenn möglich, sollten Sie Folgendes mitbringen:

wichtige Papiere wie Ausweise (auch die der Kinder),
Heiratsurkunde,
Krankenversicherungskarte,
Kindergeldnummer,
Bekleidung,
Schulsachen und Lieblingsspielzeug der Kinder

05021 2424

Leben im Frauenhaus

„Hilfe zur Selbsthilfe“ ist unser Motto!
Im Frauenhaus kann jede Frau ihren Alltag selbstbestimmt gestalten. Drei Wohnungen bieten Platz für bis zu sieben Frauen. Jede Frau hat – mit ihren Kindern – ein eigenes Zimmer. In jeder Wohnung werden Küche und Bad von mehreren Frauen genutzt. Das Wohnzimmer und das Spielzimmer sind Gemeinschaftsräume. Im Außenbereich gibt es einen hübsch gestalteten Garten zum Erholen und auch zum Spielen für die Kinder.
Jede Frau kann selbstbestimmt leben und gleichzeitig muss niemand allein sein. In den Gemeinschaftsräumen können sich die Frauen mit anderen Bewohnerinnen austauschen. Durch die gemütliche Atmosphäre erleben Frauen und Kinder das Frauenhaus als einen Ort der Sicherheit und Geborgenheit.
Der Alltag im Frauenhaus ist auf die Bedürfnisse der dort lebenden Frauen ausgerichtet. Sie finden immer ein offenes Ohr und Unterstützung. Auf Wunsch begleiten die Mitarbeiterinnen die Frauen zu unterschiedlichen Terminen, egal ob es um finanzielle Unterstützung, einen Besuch beim Arzt oder mögliche Anwaltstermine geht.
Wie lange sie im Frauenhaus bleibt, entscheidet jede Frau individuell. Ziel ist es, dass sie aus dem Frauenhaus heraus gestärkt in ein sicheres, selbstbestimmtes Leben geht.

Die Betreuung durch das Frauenhaus endet nicht mit dem Auszug.

Ist eine Frau ausgezogen, kann sie weiterhin die Gesprächsangebote (Nachberatung) der Mitarbeiterinnen nutzen und sich Rat und Unterstützung holen. Und auch beim „Offenen Treff“ hat sie die Möglichkeit, sich mit anderen Frauen über das Erlebte auszutauschen.

05021 2424

Kinder im Frauenhaus

Es ist eine gute Entscheidung mit Ihren Kindern einen Weg aus der Gewalt zu suchen!
Eine pädagogische Mitarbeiterin ist für die Kinder da. Kinder und Jugendliche können an unterschiedlichen Angeboten teilnehmen, z. B. Spielen, Basteln und Vorlesen im Spielzimmer oder Ausflüge in die Umgebung. Frauen mit Kindern können ihren Alltag weitestgehend wieder aufnehmen. Die Kinder gehen zur Schule oder vielleicht in eine Kindertagesstätte. Das Frauenhaus arbeitet mit einer Kindertagesstätte und einigen Schulen zusammen. Bei Bedarf gibt es auch eine Hausaufgabenhilfe.
Das Frauenhaus gibt den Kindern einen gewaltfreien und zuverlässigen Raum. Die Kinder werden ernst genommen, unterstützt und gefördert. Sie haben die Möglichkeit über alles zu sprechen, auch über ihre Gewalterfahrungen.

05021 2424

Betroffene Frauen berichten

Wie habt ihr euch gefühlt, bevor ihr ins Frauenhaus gegangen seid?

Kathrin: Ich habe mich machtlos gefühlt. Nichts in meinem Leben war mehr unter Kontrolle, ich war komplett fremdbestimmt. Gleichzeitig habe ich mich unfassbar geschämt.
Bahar: Ja, so ging es mir auch. Es war mir so peinlich, geschlagen zu werden. Ich hatte ständig Angst, den Nachbarn zu begegnen, weil ich dachte, sie verurteilen mich alle.

Warum seid ihr schließlich ins Frauenhaus gegangen?

Alea: Als mein Partner anfing, auch den Kindern gegenüber gewalttätig zu werden, wusste ich, ich muss irgendwas tun. Ich wusste allerdings nicht, wie oder wohin ich gehen sollte.
Isabell: Der Moment, in dem er unsere Tochter schlug, weil sie mir helfen wollte, rüttelte mich sozusagen wach. Solange er nur mich schlug, dachte ich, das sei alles nicht so schlimm. Aber dass er auch noch die Kinder schlug, war zu viel für mich.
Bahar: Das erste Mal daran, zuhause wegzugehen, dachte ich, als ich kündigte. Ich gab meinen Job auf, weil ich die blauen Flecken nicht mehr verstecken konnte. Als er mich zwei Wochen später fast bis zur Besinnungslosigkeit würgte, wusste ich, ich muss da weg.

Wie seid ihr mit dem Frauenhaus in Kontakt gekommen?

Bahar: Bei uns hatte es zwei Wochen, bevor ich ging, einen Polizeieinsatz gegeben. Eine neue Nachbarin rief während eines Streits die Polizei. Als die Beamten kamen, konnte ich Anzeige erstatten und mein Mann wurde der Wohnung verwiesen. Die Polizisten waren sehr einfühlsam. Am nächsten Tag rief dann die Mitarbeiterin aus der BISS an. Sie erzählte mir vom Frauenhaus und bot mir ihre Hilfe an.
Isabell: Ich hatte, nachdem mein Mann unsere Tochter geschlagen hatte, bei der Frauen- und Mädchenberatung angerufen. Die Telefonnummer hatte ich aus dem Internet. Bei der Frauen- und Mädchenberatung wurde ich total warm und herzlich empfangen. Dabei hatte ich furchtbare Angst, sie würden mir dort die Kinder wegnehmen. Aber die Mitarbeiterin sprach in Ruhe mit mir über alles und hat uns dann ans Frauenhaus vermittelt.
Kathrin: Ich suchte im Internet nach dem Frauenhaus und fand so die Nummer. Ich rief dort direkt an. Kaum, dass ich die Mitarbeiterin am Telefon hatte, fing ich an zu weinen und sagte, dass ich hier raus muss, weil ich die Schläge nicht mehr aushalte.

Wie waren die ersten Tage im Frauenhaus für euch?

Isabell: Ich glaube, ich habe die ersten Tage nur geschlafen. Plötzlich war ich total erschöpft. Toll war, dass es auch eine Mitarbeiterin gibt, die speziell für die Kinder zuständig ist.
Kathrin: In den ersten Tagen hab ich viel mit den Mitarbeiterinnen gesprochen. Toll war auch, dass Bahar schon hier war. Wir haben oft in der Küche gesessen und miteinander gesprochen. Das hat mir geholfen, mir zu überlegen, wie es weitergehen könnte. Für mich war das Frauenhaus wie eine WG.
Zustimmendes Nicken in der Runde.

Was ratet ihr anderen Frauen, die in eurer Situation sind?

Isabell: Ins Frauenhaus zu gehen, war die richtige Entscheidung! Wenn eine Frau das Gefühl hat, dass das Verhalten ihres Partners nicht normal ist, sollte sie sich zumindest an die Frauen- und Mädchenberatung wenden. Kathrin: Ja, unbedingt! Hätte ich die Kontrolle über mich schon als Gewalt wahrgenommen, wäre ich vielleicht schon viel früher gegangen. Wichtig ist, auf sein Gefühl zu hören und die eigenen Grenzen zu erkennen.
Alea: Sich Hilfe zu holen, ist keine Schande. Ganz im Gegenteil, mir schließlich helfen zu lassen, war der stärkste Schritt – für mich und für meine Kinder.

05021 2424

Häusliche Gewalt – gesehen, gehört, vermutet

Sie haben häusliche Gewalt gesehen, gehört oder Sie vermuten einen Fall von häuslicher Gewalt?

Verschließen Sie nicht die Augen!

Greifen Sie zum Telefon und rufen Sie uns an! Das Frauenhaus, aber auch die Frauen- und Mädchenberatungsstelle und die BISS Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt in Nienburg geben Ihnen gerne Rat.
Bieten Sie Hilfe an! Zeigen Sie Betroffenen, dass sie nicht alleine sind.
Seien Sie ohne Erwartungen! Betroffene benötigen oft Zeit, um eigenständig notwendige Schritte zu machen. Seien Sie nachsichtig und geduldig.

05021 2424

Ehrenamtliches Engagement

Ohne die Rufbereitschaft geht es nicht! Erst die Frauen der Rufbereitschaft ermöglichen es, dass das Frauenhaus rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr erreichbar ist. Sie stehen außerhalb der Bürozeiten, auch nachts und an Feiertagen zur Verfügung. Das engagierte Team ist für hilfesuchende Frauen genauso erreichbar wie für die Bewohnerinnen des Frauenhauses.
Möchten Sie diese Arbeit unterstützen und sich ehrenamtlich engagieren? Wir freuen uns sehr, wenn Sie sich melden: info@frauenhaus-nienburg.de oder 05021 2424.

Mitglied werden oder spenden

Der Verein "Nienburger Frauenhaus – Hilfe für Frauen in Not e.V.“ ist Träger des Nienburger Frauenhauses und der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Nienburg. Außerdem betreibt der Verein in Kooperation mit der AWO, Kreisverband Schaumburg, die BISS Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt.

Werden Sie Mitglied! Durch Ihre Mitgliedschaft setzen Frauen ein klares Zeichen gegen häusliche Gewalt.

Unterstützen Sie die Arbeit des Frauenhauses mit einer Spende:
Sparkasse Nienburg, DE98256501060000328583

Es gibt auch einen Förderverein! Der „Verein zur Förderung des Nienburger Frauenhauses e.V.“ freut sich über Ihr Engagement oder Ihre Spende. Dort sind auch Männer aktiv, um von Gewalt betroffene Frauen und Kinder über staatliche Möglichkeiten hinaus zu unterstützen.

05021 2424

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BISS – Beratungs- und Interventionsstelle Nienburg

Wer schlägt, muss gehen! Schutz für Opfer häuslicher Gewalt.

Die BISS Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt in Nienburg/Weser ist zu folgenden Zeiten telefonisch erreichbar:
montags, mittwochs freitags von 8:30 Uhr bis 10:30 Uhr.
Telefon: 05021 889488

Eine E-Mail kann an die Adresse biss-nienburg@web.de gesandt werden.

Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und auf Wunsch auch anonym möglich.

Die Beratungsstelle ist der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg zugeordnet. Erhält die Polizei Kenntnis von einem Vorfall häuslicher Gewalt und Stalking, informiert sie darüber die BISS.
Eine Mitarbeiterin der BISS nimmt dann Kontakt zu den betroffenen Frauen auf. Eine Kontaktaufnahme kann aber auch durch Betroffene selbst erfolgen.

Die Mitarbeiterin der BISS macht jeder Frau ein Hilfsangebot und unterstützt dabei, die eigene Sicherheit und die Sicherheit der mitbetroffenen Kinder zu verbessern. Sie berät zu rechtlichen Möglichkeiten, hilft beim Umgang mit Behörden oder bei einem Antrag auf ein Kontaktverbot oder einer Wohnungszuweisung.
Sie begleitet in der akuten Krise und stellt bei Bedarf den Kontakt zu anderen Beratungsstellen oder dem Frauenhaus her.

Unabhängig davon, ob Sie die Beziehung weiterführen wollen, überlegt die Beraterin mit Ihnen gemeinsam, was in Ihrer Situation das Beste sein könnte, um sich vor weiterer Gewalt zu schützen.

In einer akuten Notsituation kann die Polizei Gewaltausübenden für bis zu 14 Tagen verbieten, die gemeinsame Wohnung zu betreten (Wegweisung). Deshalb zögern Sie nicht anzurufen (Notruf 110), wenn Sie sich bedroht fühlen!